„Grenzen setzen“ und „Transparenz schaffen“ sollten in der Pädagogik in ständiger Wechselwirkung stehen – vor allem, wenn es die Grenzen anderer Mitmenschen sind.

Ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem Angst, Unwissen und Missverständnisse alltäglich waren und nicht kommuniziert, sowie unklare Grenzen gesetzt wurden. Ich würde meinen, man habe es nicht besser gewusst und man habe alles abgelehnt, was man nicht kannte. Das Gefühl, nicht verstanden und unfair behandelt zu werden, war mein ständiger Begleiter – vor allem, als es mich am Erreichen meiner Selbstbestimmung, die man bereits im jungen Lebensalter erlangen möchte, hinderte.

Im Zusammenhang mit meiner Arbeit als Sozialpädagogin ist es nicht anders: Wenn ich beispielsweise Grenzen setze und Regeln aufstelle, sind sie oft schwierig anzunehmen und werden irgendwie bei Kindern oder Jugendlichen als ein „Nein, das darfst du nicht“ interpretiert oder verstanden.

So wie wir in manchen Situationen kein „Nein“ akzeptieren wollen, nehmen die Kinder und Jugendlichen ebenfalls kein „Nein“ leichtsinnig an -> dies versetzt mich in meinen Werdegang zurück und lässt mich das Verhalten von Trotz, Ablehnung und Rebellion nachvollziehen. 

Denn wer möchte einer Person schon blind folgen und gehorchen, wenn diese einem die Freiheit raubt und zusätzlich Einschränkungen abverlangt?

In der Pädagogik ist oft von Grenzen, Nähe und Distanz die Rede, wann ist es jedoch relevant, Kinder und Jugendliche über Begründungen oder Hintergründe unserer Tätigkeit zu informieren?

In der Sozialpädagogik habe ich lernen dürfen, dass Grenzen sehr wohl Sinn ergeben. Die Aufklärung in der Pädagogik über die eigenen Handlungen und Entscheidungen haben unter anderem folgende Vorteile:

  • Die Änderung der Sichtweise des Gegenübers

Von einer autoritären Machtposition, zu einer „auf Augenhöhe“ und klarer Kommunikation abweichen

  • Das Verständnis für das Handeln selbst

Es wird aus einem Gegeneinander zu einem Miteinander

  • Das Schaffen für Routinen (für die Pflichten)

Abläufe und Systeme laufen im Hintergrund autonom..

  • Die dazu gewonnenen Freiheiten (für die Eigeninitiative)

..sodass, die Zeit für Freiheiten und Kreativität bewusst genutzt werden können

  • Die dazu gewonnenen Möglichkeiten (für die Selbstwirksamkeit)

Die Kreativität oder Idee kann in die Realität umgesetzt werden

  • Die Ausübung von Skepsis, Leidenschaft und Erfolgserlebnisse

für die Fähigkeit zu hinterfragen, sich an Durchhaltevermögen zu üben und Spaß an der eigenen Idee zu finden

  • Die Förderung zur Eigeninitiative

Es wird selbstständig Initiative ergriffen, um erneut Erfolgserlebnisse zu gewinnen

  • Zufriedenheit in der Selbstverwirklichung 
  • Persönliche Grenze

Sowohl meine Klient:innen als auch ich lernen die gegenseitigen Grenzen kennen

Mit den diversen Vorteilen der Transparenz sehe ich die Notwendigkeit in der Pädagogik. Es wird nicht nur der Beruf als Sozialpädagogin einfacher, somit weiß die Person ihre Position und die damit verbundenen Freiheiten. Denn diese Person weiß genau, wo sie steht und was sie darf. In diesem Rahmen hat sie die Möglichkeiten sich zu ihren Gunsten und Vorstellungen originell und bewusst zu entwickeln. 

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